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TV-Programm

Phoenix - Fernsehprogramm, Phoenix TV Programm am 10 April 2015


phoenix

PHOENIX


05:15
Howard Carter (2/2) - Die Jagd nach Tutenchamun


Im zweiten Teil der ZDF/BBC-Produktion spitzen sich die Ereignisse im Tal der Könige zu. Das Tauziehen um die letzte Ruhestätte des heute berühmtesten Königs im Land am Nil entwickelt sich zum Machtkampf zwischen zwei ehrgeizigen Männern. Und Gerüchte um den Fluch des Pharao sorgen weltweit für Schlagzeilen.
06:00
Discovery Atlas


Indien ist ein Land der Gläubigen und der Hingabe mit einer 5000 jährigen religiösen und kulturellen Tradition. Ein Drittel der 1,2 Milliarden Inder lebt von weniger als einem Dollar pro Tag. Und dennoch stehen die Zeichen gut, dass Indien in weniger als 50 Jahren als neue Supermacht hervorgehen wird.
07:30
Sie wollten Hitler töten (3/4)


Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Spross eines uralten Adelsgeschlechts, wird zum Attentäter - wie erklärt sich diese ungeheuerliche Entwicklung? Was machte aus dem aufstrebenden Offizier einen Putschisten? Was wusste er von den Verbrechen und welche Vorstellungen von einem Deutschland nach der Tyrannei hatte er? Der Film zeichnet das Porträt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, die zur Symbolfigur des deutschen Widerstands wurde. Es war ein langer Weg zum 20. Juli 1944. Noch 1940 hatte Hitlers Frankreichfeldzug Stauffenberg begeistert, vier Jahre später war er bereit, den Tyrannen zu töten. Was Stauffenberg wollte, war die Rettung Deutschlands, die Beendigung des Krieges, des millionenfachen Mordens und sinnlosen Zerstörens. Darin unterschied er sich nicht von anderen Angehörigen des Widerstands. Doch gehörte er zu den wenigen Offizieren, die bereit waren, selbst zum Attentäter zu werden.
08:15
Sie wollten Hitler töten (4/4)


Berlin, Bendlerblock, 20. Juli 1944. Während Stauffenberg sich auf dem Weg vom "Führerhauptquartier Wolfsschanze" in die Zentrale der Verschwörer befand, zögerten seine Mitstreiter, den Putsch auszulösen. Ohne die Gewissheit von Hitlers Tod wagten sie sich nicht aus der Deckung. Wertvolle Stunden verstrichen tatenlos. Und als die Nachricht durchsickerte, dass Hitler lebte, scheiterte der Staatsstreich endgültig. Erst als Stauffenberg am späten Nachmittag des 20. Juli im Bendlerblock eintraf, wurde "Operation Walküre" ausgelöst: das Signal zum Staatsstreich. Doch die aus dem "Führerhauptquartier" eintreffenden Meldungen sorgten für Verwirrung. Besonders dramatisch war die Lage in Paris. Hier hatten die Verschwörer, die sich um General von Stülpnagel versammelt hatten, schon damit begonnen, Gestapo und SS zu verhaften.
09:00
Auf der Suche nach Bavaria


Der Schriftsteller Ödön von Horváth war österreichisch-ungarischer Herkunft. In seinen Stücken und Erzählungen hat er sich immer wieder mit der süddeutschen Mentalität und Sprache auseinander gesetzt. Sehr genau schaute er seinen Zeitgenossen aufs Maul. Das Bild von Bayern ist nicht nur von der Wirklichkeit geprägt, sondern auch von jeder Menge Klischees. Mit der Kamera bewaffnet hat Annette Hopfenmüller eine Forschungsreise unternommen, um der Frage auf den Grund zu gehen: Wie sehen die Menschen im nicht-bayerischen "Ausland" das Land Bavaria? Auf ihrem Pirschgang in Sachen Bayernbild und Bayernwirkung holte sich die Filmemacherin Unterstützung von dem Krimiautoren und Kabarettisten Jörg Maurer, dem Cartoonisten Rudi Hurzlmeier, der Biermösl-Blosn, Haindling, zwei Bäuerinnen, zwei Radfahrern, diversen Metzgern und vielen anderen.
09:30
Thema: Auf dem Nockherberg 2015


Zahlreiche Spitzenpolitiker aus Bayern und Berlin haben es sich nicht nehmen lassen, beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg gehörig verulkt zu werden. Vor allem die fast vollständig erschienenen Vertreter aus Bayern wurden von Fastenrednerin Luise Kinseher aufs Korn genommen. Zum fünften Mal trat die Kabarettistin als "Mama Bavaria" auf dem Nockherberg ans Rednerpult.
11:30
Vor Ort
12:00
Der letzte Fang


"Der letzte Fang" ist ein investigativer Ökothriller zum Thema Thunfischfang. Von den Fanggründen in libyschen Gewässern über die Mastfarmen und Schlachtanlagen vor der Mittelmeerküste bis zu den Auktionen in Japan begleitet Regisseur Markus CM Schmidt den Fischfang-Experten Roberto Mielgo bei dessen Recherchen. Mielgo, der selbst jahrelang im Thunfisch-Business tätig war, setzt sich mittlerweile für den Schutz der Spezies und für einen ökologisch tragbaren Fischfang ein. Sein aussichtslos erscheinender Kampf gegen die Überfischung eröffnet tiefe Einblicke in ein System, das mit der traditionellen Vorstellung von Fischerei nicht mehr viel gemein hat. Durch das Einfrieren und die daraus resultierende lange Haltbarkeit ist der Fisch zu einer Handelsware geworden, mit der an den internationalen Märkten spekuliert wird. Die enormen Lagerbestände ermöglichen es wiederum, die Preise zu steuern und durch deren Schwankungen Gewinne zu erzielen. So hat sich mit der Zeit eine mächtige Lobby entwickelt, die großen Einfluss auf die betreffende Gesetzgebung hat. Für Mielgo ist das Thunfisch-Geschäft exemplarisch für den "wild gewordenen Neo-Liberalismus". Die Gesetze und Restriktionen scheinen völlig unzureichend, um die Überfischung zu verhindern. Mittlerweile ist der völlige Kollaps der weltweiten Thunfischpopulation wohl unausweichlich.
13:30
Geisternetze - Tödliche Fallen in der Ostsee


Für Fische, Meeressäuger und Seevögel sind sie tödliche und lautlose Fallen: Geisternetze. Netze, die vor allem im Sturm verloren gegangen sind. Riesige Mengen davon haben sich in der Ostsee um Wracks und andere Hindernisse gewickelt. Die Schlepp- und Grundnetze verwittern nicht - sie sind aus Kunststoff und geben Schadstoffe ab. Sie fangen noch in Jahrhunderten Meerestiere. Ein Team von Biologen und Tauchern will erstmalig große Mengen dieser Geisternetze vor Rügen bergen. Wie viele Geisternetze befinden sich an den Wracks in der Ostsee, wo genau, und kann man sie bergen, ohne die Wracks zu beschädigen? Fragen, die in einem gemeinsamen Pilotprojekt vom Umweltverband WWF, dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund und dem Verein Archäomare gelöst werden sollen. Ein NDR Fernsehteam ist dabei, wenn Taucher und Biologen die Netze und Wracks erkunden. Dabei haben die Umweltschützer an manchen Tagen mit heftigen Sturmböen und unklarer Sicht unter Wasser zu kämpfen. Jeder Tauchgang ist gefährlich, denn allzu leicht können sich die Taucher selbst in den Netzen verhaken. Am Ende machen sie aber auch ganz neue Entdeckungen, von denen bisher kaum etwas bekannt ist.
14:00
Vorsicht Krabbe! - Das große Geschäft mit dem kleinen Tier


Sie ist so etwas wie ein kulinarisches Wahrzeichen für Norddeutschland, die Nordseekrabbe: eine leckere Delikatesse, verbunden mit viel Tradition. Früher ein rein regionales Produkt, findet man die Nordseekrabbe heute in jedem Discounter zu günstigen Preisen. Das macht neugierig. "ZDFzoom" blickt hinter die Kulissen und will wissen: Wie kann es sein, dass das leicht verderbliche Nahrungsmittel heute europaweit so günstig angeboten wird?
14:30
Weniger ist mehr


Das schicke Auto, die gut bestückte Bibliothek, ein voller Kleiderschrank. Statussymbole von gestern. Heute boomen (Lebens)Projekte wie CarSharing, Tauschbörsen und der Minimalismus als ein dem Materiellen absagender Lebensstil. Der Kult um das "Weniger ist mehr" schwappt langsam von den Vereinigten Staaten nach Europa über. Bücher, die beim befreienden Ausmisten helfen dominieren die Bestsellerlisten.
15:15
Taste The Waste - Die globale Lebensmittelverschwendung


Deutsche Haushalte werfen jährlich Lebensmittel für 20 Milliarden Euro weg - so viel wie der Jahresumsatz von Aldi in Deutschland. Das Essen, das wir in Europa im Müll entsorgen, würde zwei Mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren. Valentin Thurn hat den Umgang mit Lebensmitteln international recherchiert und kommt zu haarsträubenden Ergebnissen. Jeder zweite Kopfsalat wird aussortiert, jedes fünfte Brot muss entsorgt werden, weil es nicht verkauft wurde.
16:45
In den Höhen Tadschikistans - Unterwegs mit Stephan Stuchlik


Es ist eine der unzugänglichsten Regionen der Erde: das Pamir-Gebirge mit seinen zum Teil über 7.000 Meter hohen Bergriesen im Osten des kleinen Tadschikistans. Seit Kurzem ist die M41 wieder offiziell befahrbar, die Straße, die sich in schwindelerregender Höhe zwischen der afghanischen, pakistanischen und chinesischen Grenze entlang schlängelt. Trotz der kargen Natur ist die Landschaft voller Geschichte. Der Film zeigt Jahrtausende alte Städte, Paläste in der Wüste und besucht Nomaden und Lastwagenfahrer, Grenzbeamte und Dorfbewohner - Menschen, die versuchen, mit der rauen Natur in der atemberaubenden Höhe zu leben.
17:30
Vor Ort
18:00
Seitenwechsel


Der Hamburger Stephan Beutel ist Manager in einem großen Textilunternehmen. Er verbringt eine Woche in den Einrichtungen der Diakonie - ein Weiterbildungsprogramm der "Patriotischen Gesellschaft von 1765". Die Idee: Der Manager erlebt eine Woche lang die Welt der sozial Schwachen und versucht durch Gespräche und konkrete Unterstützung einen Einblick in die Situation der Wohnungslosen zu bekommen. Seitenwechsel - eine besondere Erfahrung: Statt sich um Managementaufgaben zu kümmern, erlebt Stephan Beutel die Arbeit des Sozialarbeiters Nico Borchert.
18:30
Sie wollten Hitler töten (3/4)


Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Spross eines uralten Adelsgeschlechts, wird zum Attentäter - wie erklärt sich diese ungeheuerliche Entwicklung? Was machte aus dem aufstrebenden Offizier einen Putschisten? Was wusste er von den Verbrechen und welche Vorstellungen von einem Deutschland nach der Tyrannei hatte er? Der Film zeichnet das Porträt einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, die zur Symbolfigur des deutschen Widerstands wurde. Es war ein langer Weg zum 20. Juli 1944. Noch 1940 hatte Hitlers Frankreichfeldzug Stauffenberg begeistert, vier Jahre später war er bereit, den Tyrannen zu töten. Was Stauffenberg wollte, war die Rettung Deutschlands, die Beendigung des Krieges, des millionenfachen Mordens und sinnlosen Zerstörens. Darin unterschied er sich nicht von anderen Angehörigen des Widerstands. Doch gehörte er zu den wenigen Offizieren, die bereit waren, selbst zum Attentäter zu werden.
19:15
Sie wollten Hitler töten (4/4)


Berlin, Bendlerblock, 20. Juli 1944. Während Stauffenberg sich auf dem Weg vom "Führerhauptquartier Wolfsschanze" in die Zentrale der Verschwörer befand, zögerten seine Mitstreiter, den Putsch auszulösen. Ohne die Gewissheit von Hitlers Tod wagten sie sich nicht aus der Deckung. Wertvolle Stunden verstrichen tatenlos. Und als die Nachricht durchsickerte, dass Hitler lebte, scheiterte der Staatsstreich endgültig. Erst als Stauffenberg am späten Nachmittag des 20. Juli im Bendlerblock eintraf, wurde "Operation Walküre" ausgelöst: das Signal zum Staatsstreich. Doch die aus dem "Führerhauptquartier" eintreffenden Meldungen sorgten für Verwirrung. Besonders dramatisch war die Lage in Paris. Hier hatten die Verschwörer, die sich um General von Stülpnagel versammelt hatten, schon damit begonnen, Gestapo und SS zu verhaften.
20:00
TAGESSCHAU


PHOENIX produziert als Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF keine eigene Nachrichtensendung, sondern nutzt im Fernseh-Bereich mit der "Tagesschau" und dem "heute-journal" die Nachrichten-Formate seiner Muttersender.
20:15
Der Heilige Krieg (1/5)


Oft schon sah sich die muslimische Welt pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausbreitung ihrer Religion sei von Anfang an eine Geschichte der Gewalt gewesen. Verdankt der Islam seine rasante Verbreitung tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubenskrieger? Historiker verweisen auf eine Vielzahl begünstigender Umstände, die dem Propheten und seinen Nachfolgern in die Hände spielten - auch jenseits von Waffengewalt. Mit dem neuen Glauben ging auch eine neue und für damalige Verhältnisse gerechtere Ordnung der Gesellschaft einher. Muslimisch beherrschte Regionen erlebten in den ersten Jahrhunderten des Islam wirtschaftlichen Aufschwung und kulturelle Blüte. Als Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka, Anfang des 7. Jahrhunderts begann, den Islam, die "Hingabe an Gott" zu predigen, verließ er sich zunächst ausschließlich auf die Überzeugungskraft seiner Worte.
21:00
Der Heilige Krieg (2/5)


Der Begriff "Kreuzzug" hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort "Dschihad" in der westlichen. Vierhundert Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus. "Gott will es", lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des "Heiligen Landes" aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und "Bruderhilfe" für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und um neue Herrschaftsgebiete. Am Ende der ersten - vom Papst persönlich - gesegneten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb. In einer Rückbesinnung auf den "Dschihad" der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen.
21:45
Der Heilige Krieg (3/5)


Die Angst, von den Osmanen unterjocht zu werden, gehörte zu den Traumata des frühneuzeitlichen Europa. Für lange Zeit schienen die Armeen des Sultans unbesiegbar. Doch wurde die "Türkenfurcht" auch propagandistisch überhöht. Die Kirche bezeichnete die Osmanen als "Erbfeinde der Christenheit" und "Inkarnation des Teufels". Der Film schildert die lange Auseinandersetzung zwischen dem islamischen Reich der Osmanen und den christlichen Mächten Europas. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. erlosch das byzantinische Reich. Für die Osmanen aber war mit der Einnahme der Stadt der Status einer Großmacht erreicht, die keinen Gegner mehr zu fürchten brauchte. 75 Jahre später stand das Osmanische Reich im Zenit seiner Macht, es war das "Goldene Zeitalter" unter Sultan Süleyman, dem "Prächtigen". Im Kampf um Ungarn geriet er in direkte Konfrontation mit dem Reich der Habsburger. 1529 standen die Türken zum ersten Mal vor Wien, konnten die Stadt jedoch nicht erobern. Den Gesandten Habsburgs in Konstantinopel aber ließen sie spüren, wie sehr sie sich den "ungläubigen" Europäern gegenüber für überlegen hielten.
22:30
Der Heilige Krieg (4/5)


Ende des 19. Jahrhunderts lebten 80 Prozent der Muslime in Kolonien europäischer Mächte. Doch die Dominanz der Europäer blieb nicht unangefochten. Im Namen Allahs scharte ein charismatischer Anführer im Sudan Krieger um sich und lehrte die britischen Kolonialherren das Fürchten. Die Erhebung des "Mahdi" wurde zur traumatischen Erfahrung des Empire. Die Rebellen scheiterten zwar am Ende an der militärischen Überlegenheit der Briten, aber der Aufstand des Mahdi zeigte eindrucksvoll, welche gefährliche Dynamik ein religiös aufgeheizter Krieg auch in der Moderne entfalten konnte. Das brachte schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg deutsche Strategen auf die Idee, dass man das militärische Potenzial islamischer Widerstandsbewegungen nutzen könne. Denn nicht nur Briten, auch Franzosen und Russen herrschten über riesige Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Wenn es gelänge, sie im Konfliktfall auf die deutsche Seite zu ziehen, kämen die konkurrierenden Kolonialmächte in ernste Schwierigkeiten.
23:15
Der Heilige Krieg (5/5)


Die Bilder des 11. September 2001 gingen um die Welt, der beispiellose Anschlag veränderte das internationale politische Gefüge. Eine tiefe Kluft zwischen der westlichen und der muslimischen Hemisphäre schien sich aufzutun. Doch maßgebliche islamische Rechtsgelehrte und moderate Stimmen aus muslimischen Ländern brandmarkten den willkürlichen Missbrauch des Begriffs "Dschihad" und verurteilten das Verbrechen. Dennoch fand der verheerende Schlag gegen Amerika bei radikalisierten Fundamentalisten auch Befürworter. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es in der arabischen Welt politisch wirksame islamistische Strömungen - ihr Programm lautet im Kern: "Der Koran ist unsere Verfassung!" Unter diesem Motto stellten Islamisten die von ihnen empfundene innere und äußere Schwäche der arabischen Staaten an den Pranger - Symbol dafür war die arabische Niederlage im Sechstagekrieg 1967. Die Eroberung der Altstadt von Jerusalem verschaffte dem Staat Israel auch die Kontrolle über einige heilige Stätten des Islam; der "Erzfeind" hatte für eine tiefe Demütigung gesorgt. Einzelne Vordenker predigten fortan den "Dschihad" gegen alle "Besetzer muslimischer Länder" als Beginn einer spirituellen Erneuerung des Islam. So wurde auch der Afghanistankrieg der Sowjets zu einer Herausforderung - hier radikalisierte sich neben vielen anderen der junge Saudi Osama Bin Laden. Weitere Nahrung erhielt sein fundamentalistischer Eifer durch die Präsenz von US-Truppen in Saudi Arabien im ersten Golfkrieg 1991. Amerika wurde für ihn zunehmend zum Hauptfeind.
00:00
Der gespaltene Islam - Sunniten und Schiiten im Glaubenskrieg


Hinter dem arabischen Frühling und der anhaltenden Gewalt in Ländern wie Syrien verbirgt sich ein anderer Krieg. Ein Krieg zwischen Religionen: Auf der einen Seite die Schiiten, geführt vom Iran. Auf der anderen Seite die Sunniten, unter dem Schutz von Saudi-Arabien und Katar. Zwei rivalisierende Zweige des Islam, die um ihre religiöse und politische Vormachtstellung in der arabischen Welt kämpfen.
00:45
Der Heilige Krieg (1/5)


Oft schon sah sich die muslimische Welt pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausbreitung ihrer Religion sei von Anfang an eine Geschichte der Gewalt gewesen. Verdankt der Islam seine rasante Verbreitung tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubenskrieger? Historiker verweisen auf eine Vielzahl begünstigender Umstände, die dem Propheten und seinen Nachfolgern in die Hände spielten - auch jenseits von Waffengewalt. Mit dem neuen Glauben ging auch eine neue und für damalige Verhältnisse gerechtere Ordnung der Gesellschaft einher. Muslimisch beherrschte Regionen erlebten in den ersten Jahrhunderten des Islam wirtschaftlichen Aufschwung und kulturelle Blüte. Als Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka, Anfang des 7. Jahrhunderts begann, den Islam, die "Hingabe an Gott" zu predigen, verließ er sich zunächst ausschließlich auf die Überzeugungskraft seiner Worte.
01:30
Der Heilige Krieg (2/5)


Der Begriff "Kreuzzug" hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort "Dschihad" in der westlichen. Vierhundert Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus. "Gott will es", lautete die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westeuropa sammelten. Die Befreiung des "Heiligen Landes" aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und "Bruderhilfe" für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und um neue Herrschaftsgebiete. Am Ende der ersten - vom Papst persönlich - gesegneten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems 1099. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb. In einer Rückbesinnung auf den "Dschihad" der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische Herrscher nach und nach ihre Kräfte, um die verlorenen Territorien wieder zurückzugewinnen. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Allianzen einzugehen.
02:15
Der Heilige Krieg (3/5)


Die Angst, von den Osmanen unterjocht zu werden, gehörte zu den Traumata des frühneuzeitlichen Europa. Für lange Zeit schienen die Armeen des Sultans unbesiegbar. Doch wurde die "Türkenfurcht" auch propagandistisch überhöht. Die Kirche bezeichnete die Osmanen als "Erbfeinde der Christenheit" und "Inkarnation des Teufels". Der Film schildert die lange Auseinandersetzung zwischen dem islamischen Reich der Osmanen und den christlichen Mächten Europas. Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch Sultan Mehmed II. erlosch das byzantinische Reich. Für die Osmanen aber war mit der Einnahme der Stadt der Status einer Großmacht erreicht, die keinen Gegner mehr zu fürchten brauchte. 75 Jahre später stand das Osmanische Reich im Zenit seiner Macht, es war das "Goldene Zeitalter" unter Sultan Süleyman, dem "Prächtigen". Im Kampf um Ungarn geriet er in direkte Konfrontation mit dem Reich der Habsburger. 1529 standen die Türken zum ersten Mal vor Wien, konnten die Stadt jedoch nicht erobern. Den Gesandten Habsburgs in Konstantinopel aber ließen sie spüren, wie sehr sie sich den "ungläubigen" Europäern gegenüber für überlegen hielten.
03:00
Der Heilige Krieg (4/5)


Ende des 19. Jahrhunderts lebten 80 Prozent der Muslime in Kolonien europäischer Mächte. Doch die Dominanz der Europäer blieb nicht unangefochten. Im Namen Allahs scharte ein charismatischer Anführer im Sudan Krieger um sich und lehrte die britischen Kolonialherren das Fürchten. Die Erhebung des "Mahdi" wurde zur traumatischen Erfahrung des Empire. Die Rebellen scheiterten zwar am Ende an der militärischen Überlegenheit der Briten, aber der Aufstand des Mahdi zeigte eindrucksvoll, welche gefährliche Dynamik ein religiös aufgeheizter Krieg auch in der Moderne entfalten konnte. Das brachte schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg deutsche Strategen auf die Idee, dass man das militärische Potenzial islamischer Widerstandsbewegungen nutzen könne. Denn nicht nur Briten, auch Franzosen und Russen herrschten über riesige Gebiete mit überwiegend muslimischer Bevölkerung. Wenn es gelänge, sie im Konfliktfall auf die deutsche Seite zu ziehen, kämen die konkurrierenden Kolonialmächte in ernste Schwierigkeiten.
03:45
Der Heilige Krieg (5/5)


Die Bilder des 11. September 2001 gingen um die Welt, der beispiellose Anschlag veränderte das internationale politische Gefüge. Eine tiefe Kluft zwischen der westlichen und der muslimischen Hemisphäre schien sich aufzutun. Doch maßgebliche islamische Rechtsgelehrte und moderate Stimmen aus muslimischen Ländern brandmarkten den willkürlichen Missbrauch des Begriffs "Dschihad" und verurteilten das Verbrechen. Dennoch fand der verheerende Schlag gegen Amerika bei radikalisierten Fundamentalisten auch Befürworter. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es in der arabischen Welt politisch wirksame islamistische Strömungen - ihr Programm lautet im Kern: "Der Koran ist unsere Verfassung!" Unter diesem Motto stellten Islamisten die von ihnen empfundene innere und äußere Schwäche der arabischen Staaten an den Pranger - Symbol dafür war die arabische Niederlage im Sechstagekrieg 1967. Die Eroberung der Altstadt von Jerusalem verschaffte dem Staat Israel auch die Kontrolle über einige heilige Stätten des Islam; der "Erzfeind" hatte für eine tiefe Demütigung gesorgt. Einzelne Vordenker predigten fortan den "Dschihad" gegen alle "Besetzer muslimischer Länder" als Beginn einer spirituellen Erneuerung des Islam. So wurde auch der Afghanistankrieg der Sowjets zu einer Herausforderung - hier radikalisierte sich neben vielen anderen der junge Saudi Osama Bin Laden. Weitere Nahrung erhielt sein fundamentalistischer Eifer durch die Präsenz von US-Truppen in Saudi Arabien im ersten Golfkrieg 1991. Amerika wurde für ihn zunehmend zum Hauptfeind.
04:30
Skandale der Antike


Missgeschicke, Bestechungsskandale, Rauschgiftorgien und Morde - alles dies war auch schon in der Antike Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Diese Dokumentation gräbt in den Archiven der antiken Welt, um die spektakulärsten und größten Skandale jener Zeit ans Tageslicht zu bringen. Erstmalig eingesetzte Untersuchungsmethoden, erst kürzlich entdeckte Schriften und neue Theorien erklären was hinter den Eklats der alten Zivilisationen steckte.
TV-Highlights von heute Abend

TOP TV Sendungen am 10.04.2015



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